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I dreamed a dream...

Vor einigen Tagen wurde ich gefragt, ob ich in meinem Leben aufgrund meiner Erkrankung Ziele aufgeben musste. Meine Antwort war: Eigentlich nicht, da ich schon so lange mit meiner Multiplen Sklerose lebe, dass sich meine Ziele, Träume und Wünsche den Umständen angepasst haben. Nun hab ich den Floh im Ohr und frage mich, ob das eigentlich so stimmt. Hat die Diagnose meine Ziele verändert? Oder gar Träume zerstört? Zurück zum Anfang: Meine Diagnose erhielt ich 1998 als Schüler eines Gymnasiums. Ich hatte meine ersten Banderfahrungen gesammelt und war Schüler der Musikschule (klassische Gitarre und E-Bass).  Ich hatte gerade am Konservatorium einen Platz als außerordentlicher Student für klassische Gitarre ergattert (ich war 15 Jahre alt) - dann der Krankenhausaufenthalt und als Folge hab ich doch keine Karriere als klassischer Gitarrist begonnen (Ob das jetzt so schlimm ist, weiß ich nicht!), sondern mich auf die Bassgitarre konzentriert und mit Schlagzeugunterricht begonnen (ich war der

Das Schicksal ist ein mieser Verräter oder mein letzter Tschick

 Man höre und staune:  Ich war mal Raucher! Nachdem mir ja gesagt wurde, dass eventuell ein Tumor in meinem Rückenmark steckt, hab ich, dummerweise, die Entscheidung getroffen, dass ich eigentlich in Ruhe rauchen kann, weil das Leben ja eh ein Verfallsdatum hat. Nur hab ich mich da ein bisserl im Datum vertan... Irgendwann sah ich ja dann doch ein, dass der Konsum eines Nervengiftes (Nikotin) bei einer Erkrankung des Nervensystems als eher kontraproduktiv einzustufen ist. Ich hatte damals noch nicht den Drang, intensiv an einer Verbesserung meines Gesamtzustandes zu arbeiten und so kam es mir sehr gelegen, dass ich aktiv etwas zur Verbesserung, nämlich einer Senkung der Schubwahrscheinlichkeit, beitragen kann, indem ich etwas nicht mehr mache. Kurz: Ich rauche aktiv nicht mehr! Da ich einen guten Grund zum Aufhören hatte, ging das Ganze auch ohne Entzugserscheinungen. Und dann, eines Tages: In meiner Vorstellung sah ich mich eine Schachtel Zigaretten kaufen, träumte vom Zigarettenautom

Gesunde Ernährung...

...ist wichtig! Gerade bei einer Erkrankung wie Multipler Sklerose. Zur Zeit bin ich daran Getreide in meiner Ernährung zu reduzieren. Deshalb kochte ich vor ein paar Tagen (auf Wunsch meiner Tochter): Meeresfisch mit allerlei Gemüse Fisch mit gemischten Gemüse und zweierlei Kartoffeln. Gut, ich gebe zu, dass das Gemüse aus der Tiefkühltruhe stammte und nur aus Babykarotten, Mais und Erbsen bestand, aber ich hab es mit Salz und Knoblauch gewürzt, mit Butterflocken verfeinert und mit dem Saft einer halben Zitrone sommerlich frisch abgeschmeckt. Der Rest war natürlich gesund! Und ja, die Kartoffeln waren Pommes aus normalen Kartoffeln und Süßkartoffeln. Aber der Rest war selbstverständlich gesund! Na gut, es waren Fischstäbchen! Also das Gericht heißt dann: Fischstäbchen mit bunten Pommes und gemischtem Gemüse. Wenn ich die Panier weggelassen hätten, dann hätte diese Mahlzeit durchaus fast gesund sein können!

Behindert ist, wer behindert wird!

Fühle ich mich behindert? - Normalerweise nicht, aber: Wenn Barrierefreiheit nur eine Option ist und die schönsten und tollsten Gebäude innen wirklich super für Rollstuhlfahrer oder schlechte Geher ausgebaut sind, aber die Eingangstüren zur unüberwindbaren Hürde werden, dann wird man behindert! Wenn in Lokalen die einzigen Toiletten sich in einem anderen Geschoß befinden und nur über Treppen erreichbar sind, dann wird man behindert! Wenn der barrierefreie Zugang auf der anderen Seite des Gebäudes liegt und nur über einen von Pflanzen zugewucherten Weg erreichbar ist, dann wird man behindert! Wenn eine Toilette für Behinderte so gebaut ist, dass man im Rollstuhl sitzend die Tür hinter sich nicht schließen kann, weil nicht ausreichend Platz vorhanden ist, dann wird man behindert! Als Musiker ist mir folgendes aufgefallen: Keine Bühne auf der ich bisher aufgetreten bin, ist barrierefrei erreichbar! Die meisten Veranstaltungsräume sind zwar fürs Publikum umgebaut worden, jedoch hat sich an

Zwischenbilanz

Also anfangs muss ich noch etwas nachholen: Ich beschäftige mich neben den Kräutern auch mit Nahrungsergänzungen. Was nimmst du da? Vitamin B Komplex am Morgen, einmal wöchentlich Vitamin D³ (wie vom Arzt verschrieben), Propionsäurekapseln morgens und abends, dreimal täglich Spirulina (Algen mit hohem Vitamin B12-Gehalt) und dreimal täglich Nachtkerzenöl (hoher Vitamin E-Gehalt) Und? Spirulina nehme ich als Tabletten, aber auch in Pulverform in meinem Smoothie (ist günstiger). Ebenso kommt auch ein TL Nachtkerzenöl zum Smoothie dazu (auch da ist der Liter halb so teuer wie die 100ml Fläschchen...) - natürlich ersetzt die Einnahme im Smoothie den routinemäßigen Pilleneinwurf zu den Hauptmahlzeiten.     Und?      Außerdem nehme ich noch Magnesium.          Und?           Dazu mein Tee und mein tägliches Frühstück. Wie sieht es mit Fleisch aus? Ja, ich bin kein Vegetarier, aber ich versuche mich in Mäßigung zu üben. Ich halte nichts von Verboten, z.b. Fast Food o.ä. gehört nunmal ab und z

In meinem Labor...

...produziere ich zur Zeit täglich ca. 1,25 - 1,5 Liter Tee wie folgt: Ich koche ca. 1,25 Liter Wasser davon übergieße ich mit ca. 1 Liter 2 TL einer fertigen Mischung aus:      Erdrauch      Brombeerblätter      Himbeerblätter      persischer Ehrenpreis 1 TL Erdrauch (zusätzlich) 1 TL Dost (Oregano) und lasse die Kräuter 10 min. ziehen. Mit dem restlichen heißen Wasser übergieße ich 1 TL Beifußkraut und lasse es 5 min. ziehen und gieße durch ein Sieb zum anderen Tee ab. Unterdessen stelle ich einen kleinen Topf mit 1 TL Weidenrinde und 2 TL Johanneskraut mit ca. 0,25 Liter kaltem Wasser zu, lasse das Wasser mit dem Inhalt aufkochen und gieße wieder durch ein Sieb zum Rest dazu. Nun kann ich die Kräuter aus der Kanne entfernen und habe so ca. 1,25 - 1,5 Liter Tee. Davon trinke ich 1 - 2 Tassen gleich und der Rest kommt entweder in einen Krug mit einer in Scheiben geschnittenen und dem Saft einer weiteren Bio-Orange und wenn der Tee abgekühlt ist, stelle ich ihn in den Kühlschrank und

Das Erste Mal...

Bild
...im Rollstuhl saß ich im vergangenem Sommer. Was bisher geschah: Wir machten einen Familienausflug in den Tiergarten Schönbrunn. Die entsprechende U-Bahn-Station ist, laut GPS Messung, zirka 700 Meter vom Haupteingang entfernt. Meine Gehstrecke zu dieser Zeit beschränkte sich auf etwa 300 Meter. Nun haben, glaube ich, auch die mathematisch weniger Begabten bereits festgestellt, dass das Erreichen des Ausflugziels an sich schon eine gewisse Herausforderung darstellte (allen anderen leihe ich gerne einen Taschenrechner). Aber: Ich habe noch keinen Schritt im Park selber getätigt und war schon ziemlich erledigt! Zum Glück sind ja einige Tiere, wie Giraffen zum Beispiel, doch groß genug, dass man sie auch von einer Parkbank sitzend beobachten kann. Den Tagesausgang kann man sich denken - ich hab gut geschlafen, aber auch ein paar Tage gebraucht, um mich wieder zu erholen. Bei meinem Reha-Aufenthalt im LKH lieh ich mir einen Rollstuhl aus, um mich mit diesem Gefährt vertraut zu machen. No