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2022 ist auch nur 2021 v2.0

 ...oder man könnte auch sagen: Doppelt hält besser, oder so. was bisher geschah: Im September 2021 begann ich als Lehrer an einem neuen Standort, mein Studium begann... alles lief super, bis mich im Dezember dieses doofe Virus (in der Delta-Variante) im vollen Lauf niederstreckte und bis Ostern 2022 in den Krankenstand versetzte. Gut, ich habe mich erholt, fühle mich gestärkt, nahm mein Studium im zweiten Semester wieder in Angriff,... Wir schreiben immer noch das Jahr 2022, September beginnt gerade, meine älteste Tochter beginnt ihre Schullaufbahn, meine jüngere Tochter beginnt parallel im Kindergarten, ich besitze einen neuen Führerschein (mit Zusatzeinträgen), habe ein neues Auto (das steht in der Werkstatt und wartet auf seinen Umbau), ich habe einen Behindertenpass, ein neues Schuljahr begann für mich sowohl als Lehrer, als auch als Student (immer noch im ersten Semester),... Alles gut soweit, aber: Dann kam der Oktober und mit ihm im Gepäck: Das doofe Virus 2 oder Omikron muss d

Freunde sind wichtig.

Ich glaube, da wird mir jeder rechtgeben: Es gibt Freunde, mit denen geht man eine Zeit lang gemeinsam durchs Leben - mit manchen ist der gemeinsame Weg länger, als bei anderen. Manche trifft man wieder und manche wird man nicht mehr los (will man aber auch gar nicht, sonst wären es ja keine Freunde!). Ich schreibe heute einmal einen emotionaleren Post, weil sich in letzter Zeit meine Gedanken um das Thema Freundschaft drehen und ich die Gedanken einfach mal loswerden möchte. Ich möchte einmal allen, die ich als meine Freunde bezeichne (die es selber tun oder es gar nicht wissen, dass sie es können, sollten oder wollen) ein Danke aussprechen, denn ihr seid einfach da, wenn ich euch in den unterschiedlichsten Situationen brauche, ob als Zuhöhrer, als Unterstützer, Ideengeber,... Ihr seid alle wertvolle Wegbegleiter und das Leben ist schöner, weil es euch gibt. Gut, damit hätte ich mal die schmalzige Seite des Themas erledigt. Warum ich auf dieses Thema komme, wollt ihr wissen? Einer mei

Hilfe, man will mir helfen!!

 Das Thema Hilfe ist immer wieder ein interessantes bzw. gehört es immer wieder mal erläutert: Ja, manchmal wünsche ich mir Hilfe! Ja, manchmal erwarte ich mir Hilfe! Nein, ich will nicht immer, dass mir geholfen wird! Ja, ich kann das wirklich alleine! Ich bin mir sicher! Ich versuch's! Na gut, kann mir vielleicht doch jemand helfen? Wie man sieht bin ich mir selber oft nicht im Klaren darüber, ob und wie sehr mir geholfen werden soll... Ich bitte nicht um Hilfe, wenn für mich schon absehbar ist, dass Augen verdreht, Mundwinkel verzogen oder akustische Signale, wie Stöhnen, abgegeben werden.  Ich bitte nicht um Hilfe, wenn ich ernsthaft daran glaube, dass ich es selber schaffe. Ich will es selber schaffen! Mein Problem ist oft die Angst lässtig zu sein, die Kontrolle abzugeben oder hilflos zu erscheinen. Auch will ich mich ja bewegen - deshalb will ich im Rollstuhl nicht geschoben werden (außer es geht so steil bergauf, dass ich alleine nicht weiterkomme - und ich hab oft das Gefü

Zeit für Veränderungen...

 Also: 1) Ich habe einen unbefristeten Vertrag erhalten. 2) Am selben Tag wurde mir mitgeteilt, dass es im kommenden Schuljahr an meiner Schule aufgrund zu geringer Schülerzahlen keine Stunden mehr für mich gibt. 3) Dann wurde mir mitgeteilt, dass es wahrscheinlich in ganz Niederösterreich keine Stunden für mich geben wird. 4) In diesem Fall würde mir die Kündigung ausgesprochen (soviel zum Thema unbefristeter Vertrag...) ...Ok...  Dann schaun wir mal, was wir da machen. Auf der Homepage des Arbeitsmarktservices hab ich einen Eignungs-/Interessenstest gemacht und mir die Ergebnisse genauer angesehen... Ich bin mein Leben lang meiner Leidenschaft für Musik gefolgt und war und bin mit Leib und Seele Lehrer. Dabei bin ich mit Scheuklappen meinen Weg gegangen und hab kaum andere Interessen zugelassen, da sie mir zu viel Zeit gekostet hätten... zumindest glaubte ich das. ...und festgestellt, dass es doch auch andere geeignete Jobs für mich gäbe. Dann hab ich mir noch weiter angesehen, welch

Keine MS Zeit mehr

Wie hat sich das Jahr 2020 eigentlich auf meine Krankheit ausgewirkt? Gar nicht stimmt nicht. Es ist nichts wirklich schlechter geworden, aber genauso ist auch nichts wirklich besser geworden - außer der Tatsache, dass ich mich viel reflektierter und zufriedener fühle. Geerdeter könnte man sagen. Der Lockdown hatte vor allem eine wichtige Auswirkung auf meinen Umgang mit der Krankheit: Ein beliebtes Fast Food-Restaurant hatte geschlossen! Na gut, dass klingt jetzt so, als hätte ich mich besser ernährt als vorher, aber ich meine das anders. Nämlich so: Einmal pro Woche habe ich mich mit meiner Krankheit auseinandergesetzt, indem ich über diverse Dinge wie Heilmethoden, Therapiemöglichkeiten, Symptombehandlungen, etc. recherchiert habe, damit ich zum Beispiel im Wohnzimmer auf der Couch nicht die Krankeit und die Gedanken an sie sitzen habe, wie einen ungebetenen Gast. Deshalb habe ich eben jenes Restaurant aufgesucht, um das dortige kostenlose W-LAN zu nutzen und den Multiplen Sklerose-

2020 war / 2021 wird

Zeit ist so ein Ding, dass einem wie Sand durch die Finger läuft und schwer festzuhalten ist: 2020 ist vorbei und ich sitze eigentlich seit März (mit einer Unterbrechung von September bis Oktober) zu Hause im Homeoffice und unterrichte vom Computer aus - die Hoffnung lebt, dass sich das bald mal wieder ändert... Ich freu mich schon darauf, Menschen wieder in Echt zu treffen! Wo ist also die ganze Zeit geblieben? Ich habe mich intensiv mit Kräutern und Tees beschäftigt - mit dem Ergebnis, dass ich nicht ständig Tee trinken kann, da ich sonst zu viel Zeit auf der Toilette verschwende. Die Kosten-Nutzenrechnung geht nicht auf, aber ich habe und hatte viel Spaß bei der Recherche, dem Pflanzen, dem Ernten, dem Konservieren, dem Zubereiten und dem Genießen diverser Kräutermischungen - ich werde auch weiterhin mein Kräuterwissen erweitern und mich mit anderen Möglichkeiten der Verarbeitung (Öle, Essenzen, etc.) beschäftigen, bzw. Tees als Genussmittel einsetzen und keine intensiven Kuren mehr

I dreamed a dream...

Vor einigen Tagen wurde ich gefragt, ob ich in meinem Leben aufgrund meiner Erkrankung Ziele aufgeben musste. Meine Antwort war: Eigentlich nicht, da ich schon so lange mit meiner Multiplen Sklerose lebe, dass sich meine Ziele, Träume und Wünsche den Umständen angepasst haben. Nun hab ich den Floh im Ohr und frage mich, ob das eigentlich so stimmt. Hat die Diagnose meine Ziele verändert? Oder gar Träume zerstört? Zurück zum Anfang: Meine Diagnose erhielt ich 1998 als Schüler eines Gymnasiums. Ich hatte meine ersten Banderfahrungen gesammelt und war Schüler der Musikschule (klassische Gitarre und E-Bass).  Ich hatte gerade am Konservatorium einen Platz als außerordentlicher Student für klassische Gitarre ergattert (ich war 15 Jahre alt) - dann der Krankenhausaufenthalt und als Folge hab ich doch keine Karriere als klassischer Gitarrist begonnen (Ob das jetzt so schlimm ist, weiß ich nicht!), sondern mich auf die Bassgitarre konzentriert und mit Schlagzeugunterricht begonnen (ich war der

Das Schicksal ist ein mieser Verräter oder mein letzter Tschick

 Man höre und staune:  Ich war mal Raucher! Nachdem mir ja gesagt wurde, dass eventuell ein Tumor in meinem Rückenmark steckt, hab ich, dummerweise, die Entscheidung getroffen, dass ich eigentlich in Ruhe rauchen kann, weil das Leben ja eh ein Verfallsdatum hat. Nur hab ich mich da ein bisserl im Datum vertan... Irgendwann sah ich ja dann doch ein, dass der Konsum eines Nervengiftes (Nikotin) bei einer Erkrankung des Nervensystems als eher kontraproduktiv einzustufen ist. Ich hatte damals noch nicht den Drang, intensiv an einer Verbesserung meines Gesamtzustandes zu arbeiten und so kam es mir sehr gelegen, dass ich aktiv etwas zur Verbesserung, nämlich einer Senkung der Schubwahrscheinlichkeit, beitragen kann, indem ich etwas nicht mehr mache. Kurz: Ich rauche aktiv nicht mehr! Da ich einen guten Grund zum Aufhören hatte, ging das Ganze auch ohne Entzugserscheinungen. Und dann, eines Tages: In meiner Vorstellung sah ich mich eine Schachtel Zigaretten kaufen, träumte vom Zigarettenautom

Gesunde Ernährung...

...ist wichtig! Gerade bei einer Erkrankung wie Multipler Sklerose. Zur Zeit bin ich daran Getreide in meiner Ernährung zu reduzieren. Deshalb kochte ich vor ein paar Tagen (auf Wunsch meiner Tochter): Meeresfisch mit allerlei Gemüse Fisch mit gemischten Gemüse und zweierlei Kartoffeln. Gut, ich gebe zu, dass das Gemüse aus der Tiefkühltruhe stammte und nur aus Babykarotten, Mais und Erbsen bestand, aber ich hab es mit Salz und Knoblauch gewürzt, mit Butterflocken verfeinert und mit dem Saft einer halben Zitrone sommerlich frisch abgeschmeckt. Der Rest war natürlich gesund! Und ja, die Kartoffeln waren Pommes aus normalen Kartoffeln und Süßkartoffeln. Aber der Rest war selbstverständlich gesund! Na gut, es waren Fischstäbchen! Also das Gericht heißt dann: Fischstäbchen mit bunten Pommes und gemischtem Gemüse. Wenn ich die Panier weggelassen hätten, dann hätte diese Mahlzeit durchaus fast gesund sein können!

Behindert ist, wer behindert wird!

Fühle ich mich behindert? - Normalerweise nicht, aber: Wenn Barrierefreiheit nur eine Option ist und die schönsten und tollsten Gebäude innen wirklich super für Rollstuhlfahrer oder schlechte Geher ausgebaut sind, aber die Eingangstüren zur unüberwindbaren Hürde werden, dann wird man behindert! Wenn in Lokalen die einzigen Toiletten sich in einem anderen Geschoß befinden und nur über Treppen erreichbar sind, dann wird man behindert! Wenn der barrierefreie Zugang auf der anderen Seite des Gebäudes liegt und nur über einen von Pflanzen zugewucherten Weg erreichbar ist, dann wird man behindert! Wenn eine Toilette für Behinderte so gebaut ist, dass man im Rollstuhl sitzend die Tür hinter sich nicht schließen kann, weil nicht ausreichend Platz vorhanden ist, dann wird man behindert! Als Musiker ist mir folgendes aufgefallen: Keine Bühne auf der ich bisher aufgetreten bin, ist barrierefrei erreichbar! Die meisten Veranstaltungsräume sind zwar fürs Publikum umgebaut worden, jedoch hat sich an

Zwischenbilanz

Also anfangs muss ich noch etwas nachholen: Ich beschäftige mich neben den Kräutern auch mit Nahrungsergänzungen. Was nimmst du da? Vitamin B Komplex am Morgen, einmal wöchentlich Vitamin D³ (wie vom Arzt verschrieben), Propionsäurekapseln morgens und abends, dreimal täglich Spirulina (Algen mit hohem Vitamin B12-Gehalt) und dreimal täglich Nachtkerzenöl (hoher Vitamin E-Gehalt) Und? Spirulina nehme ich als Tabletten, aber auch in Pulverform in meinem Smoothie (ist günstiger). Ebenso kommt auch ein TL Nachtkerzenöl zum Smoothie dazu (auch da ist der Liter halb so teuer wie die 100ml Fläschchen...) - natürlich ersetzt die Einnahme im Smoothie den routinemäßigen Pilleneinwurf zu den Hauptmahlzeiten.     Und?      Außerdem nehme ich noch Magnesium.          Und?           Dazu mein Tee und mein tägliches Frühstück. Wie sieht es mit Fleisch aus? Ja, ich bin kein Vegetarier, aber ich versuche mich in Mäßigung zu üben. Ich halte nichts von Verboten, z.b. Fast Food o.ä. gehört nunmal ab und z

Das Erste Mal...

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...im Rollstuhl saß ich im vergangenem Sommer. Was bisher geschah: Wir machten einen Familienausflug in den Tiergarten Schönbrunn. Die entsprechende U-Bahn-Station ist, laut GPS Messung, zirka 700 Meter vom Haupteingang entfernt. Meine Gehstrecke zu dieser Zeit beschränkte sich auf etwa 300 Meter. Nun haben, glaube ich, auch die mathematisch weniger Begabten bereits festgestellt, dass das Erreichen des Ausflugziels an sich schon eine gewisse Herausforderung darstellte (allen anderen leihe ich gerne einen Taschenrechner). Aber: Ich habe noch keinen Schritt im Park selber getätigt und war schon ziemlich erledigt! Zum Glück sind ja einige Tiere, wie Giraffen zum Beispiel, doch groß genug, dass man sie auch von einer Parkbank sitzend beobachten kann. Den Tagesausgang kann man sich denken - ich hab gut geschlafen, aber auch ein paar Tage gebraucht, um mich wieder zu erholen. Bei meinem Reha-Aufenthalt im LKH lieh ich mir einen Rollstuhl aus, um mich mit diesem Gefährt vertraut zu machen. No

Sechs Erkenntnisse für ein besseres Leben

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Meine Frau und ich machten im letzten Sommer einen Kurzurlaub in Mailand. Die erste Erkenntnis: Mit dem Zug dauert's länger ist aber billiger! Und: man muss die Bahnfahrt als Teil der Reise oder des Urlaubs betrachten und nicht bloß als Transfer - die Umwelt und die Geldbörse freuen sich darüber und wenn man sich darauf einlässt, dann ist die Bahnfahrt auch ein Erlebnis! Die zweite Erkenntnis: Der Mailänder Hauptbahnhof hat viel zu wenig Toiletten und ist, wenn man nicht mehr gut zu Fuß ist, viel zu groß! Daraus ergibt sich jedoch auch: Die dritte Erkenntnis: Die Italiener (oder zumindest die Mailänder) sind (oder waren damals) so hilfsbereit, dass sie mir den Zugang zu Behindertentoiletten ohne irgendwelche Diskussionen oder Fragen ermöglichten und mich an eventuellen Warteschlangen vorbeiließen! Wie schon gesagt ich bin (und war es damals schon) nicht mehr gut zu Fuß. Die vierte Erkenntnis: Man kann nicht mehr "Urlauben" wie früher.           1 1/2 Tage hat sich mein

Der Tag hat 24 Stunden...

...und trotzdem zu wenig! Ich bin gerade wieder in der Situation, in der ich mich nicht wohlfühle: ich möchte gerne, ich würde gerne, doch es geht sich nicht aus... Lösung: schön der Reihe nach und was mir nichts bringt, oder der Input in keiner Relation zum Output steht, wird verschoben oder abgesagt. Ich bin kein Freund halber Sachen: entweder ich zieh's konsequent durch, oder ich hör auf damit. Hab ich auch immer schon so gemacht: 1995 kam der Dirigent der Jugendkapelle in meine Gitarrenstunde und fragte, ob ich E-Bass mitspielen möchte - ich stimmte zu. Nach einem halben Jahr (oder so) entschied ich mich das Instrument zu erlernen, denn entweder ordentlich, oder gar nicht... 1996 fragte er, ob ich im Sinfonischen Blasorchester Schlagwerk mitspielen möchte - ich stimmte zu. Nach einiger Zeit entschied ich mich das Instrument zu erlernen, denn entweder ordentlich, oder gar nicht... und, und, und... Als Konsequenz dieser Entscheidungen habe ich E-Bass studiert und 15 Jahre lang da

Ich hab Arbeit...

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Ich war in den letzten Tagen zwar nicht online aktiv, dafür ist daheim viel passiert: 1) Ich hab Arbeit - also so echt, mit Gehaltszettel und so! 2) Ich hab Arbeit - im Haus wird gerade der letzte Rest wohnlich gemacht (plus ein Wasserschaden mit Schimmel im Wohnzimmer, aber das nur am Rande...). 3) Ich hab Arbeit - mit meinen Kräutern. Mittlerweile ist meine Sammlung an Wildkräutern bereits auf 11 Gläser angewachsen (plus 2 in Vorbereitung, weil noch nicht Saison). und zwar: Brombeerblätter, Himbeerblätter, Erdbeerblätter, Persischer Ehrenpreis, Wegerich, Brennnessel, Löwenzahnwurzel, Rosmarin, Pfefferminze, Zitronenmelisse und, ich nenne sie, Aromakräuter - also wild wachsender Oregano, Majoran, etc. - sind nicht so intensiv wie die kultivierten Varianten, geben dem Tee aber angenehme Zusatzaromen und sind auch wirksam... In Reserve (wurden gesät und müssen jetzt austreiben und wachsen): Salbei und Schafgarbe. (Es kommen sicher noch welche dazu!) Daraus mache ich mir in verschiedenst

Host g'soffen?

Im Laufe meiner Krankheitskarriere kam es immer wieder zu sehr erhellenden Begegnungen. Je schwerer ich mir mit Gehen und Gleichgewicht halten tat, umso schlauer wurden die Bemerkungen mir gegenüber. Waren es jahrelang die üblichen "Host g'soffen?"-Fragen kamen später Meldungen wie "Na, gestern woarst oba laung untawegs!" oder "Wos host g'feiert?" dazu. Soweit so nervig, kann man diese Meldungen ja ignorieren, aber der Spaß hört dann auf, wenn das mal die eigenen Kollegen oder Vorgesetzten sind, die eigentlich über meinen Gesundheitszustand informiert waren. Aber man kann den ganzen Verbalhumoristen den Wind aus den Segeln nehmen, wenn es doch mal anders ist! So passiert auf einem Seminar, wo ich mit anderen Teilnehmern dann, sagen wir mal so, später zu Bett ging. Am nächsten Vormittag kam dann die übliche Verdächtigung à la "Gestern is bei dir oba laung g'worden." und ich konnte voller Stolz antworten: "Ja, das hat nichts mit me

Motivation

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Die wichtigste Person, die immer darauf schaut, dass ich meinen A*** in die Höhe bekomme, ist meine Frau. Und ich bin ihr sehr dankbar dafür, auch wenn's nicht immer gleich so rüber kommt... Meine ältere Tochter hat mir vor ein paar Tagen erklärt, dass ich im Sommer wieder gesund sein werde und sie mit mir daran arbeiten wird! Wie kann ich mich da nicht zu noch mehr Anstrengungen aufraffen? Und seit sechs Wochen hat sie auch noch die Unterstützung von ihrer Schwester! Vor kurzem hat mir meine Frau Fotos unserer Hochzeitsreise nach New York unter die Nase gehalten - ich muss sagen, ich war damals ziemlich gut trainiert - Ich gehe mal davon aus, dass sie mir damit etwas sagen wollte... Die Schwierigkeit bei der Sportausübung ist die, dass einem klar sein muss, dass vergangene Leistungen nicht so bald wieder abgerufen werden können, sondern lang und hart dafür trainiert werden muss. Ich habe das Problem, dass ich kaum eine adäquate Ausdauer habe, also ich kann zur Zeit nicht intensiv

Mal ein bisserl ernster

Die Geburt meiner ersten Tochter hat mich an den tiefsten Punkt meines bisherigen Krankheitsverlaufes gebracht. Zu der Zeit hatte ich meinen alten Job als Musikschullehrer, meinen neuen Job als AHS-Lehrer und, weil ich noch nicht genug zu tun hatte, half ich auch noch als Krankenvertretung in einer anderen Musikschule aus - dann kamen die Sommerferien und meine Tochter zur Welt. Soviel Energie, Kraft und Freude sie mir schenkte, so aufgebraucht waren meine Reserven und das neue Schuljahr startete mit zwei parallelen Jobs in Musikschule und BORG. "So kann's nicht weitergehen!" war die Ansage meiner Frau und auch ich wusste, dass ich aus diesem 'Loch' raus musste! Ich wollte das Vatersein ja auch genießen, konnte in dem Moment aber nicht. Ich entschied mich dazu meinen Job in der Musikschule aufzugeben. In den Weihnachtsferien teilte ich meinem Chef diese Entscheidung mit. (Es war sein erstes Mitarbeitergespräch als neuer Direktor - und dann gleich eine Kündigun

Geh ned so behindert!

Nach meinem zweiten Schub hatte ich ein Jahr lang keine Idee wie ich weitermachen sollte. Arzt hatte ich ja keinen, kannte ich keinen und ganz ehrlich: wollte ich keinen. In diesem Jahr spielte ich Bass in einer Band und einer der Gitarristen war ein Chirurg aus einem Krankenaus in Wien. Natürlich bekam ich in dieser Zeit wieder einen Schub (ähnlich wie mein erster, nur einseitig links). In einer Bandprobe schilderte ich meinem Kollegen die Symptome, er ging telefonieren und kam zurück mit den Worten: Morgen hast du einen Termin beim Oberarzt der neurologischen Abteilung! - so kam ich endlich in Behandlung mit Basistherapie, regelmäßigen Kontrollen etc. Aus der Band wurde ich kurz darauf "entlassen" (angeblich war ich zu alt, aber nach mir spielte der Freund der Sängerin Bass... no comment). Es war gegen Schulschluss: Wie jedes Jahr feierten wir Studenten am Konservatorium ein Abschlussfest. - Ich hatte Durst! Ausgangslage: 2l Colaflasche in der rechten Hand - Trinkbech

...so ging's weiter

Nach einer Cortison-Stoßtherapie bildete sich der Schub im Laufe des Jahres wieder zurück und meine Mottos waren: "Hurra, ich lebe noch!" und "Nutze jeden Tag, denn es kann schneller vorbei sein, als man denkt!" Im selben Jahr in dem ich als Drogenjunkie von der Medizin abgestempelt wurde fanden meine jetzige Frau und ich zueinander. (Nein, ich hab nicht mit sechzehn geheiratet!) ...fünfzehn Jahre später überraschten wir unser Familien und Freunde und heirateten ganz spontan und unerwartet! (Was? Ihr seid noch gar nicht verheiratet?) Die Multiple Sklerose schlief und war zum ersten Mal wieder Thema bei der Musterung: "Ich gratuliere ihnen, sie gelten als überdurchschnittlich begabt! *Stempel* UNTAUGLICH" Ich hatte eigentlich vor, bei der Gardemusik Bass zu spielen und um Kontrabass zu lernen auf die Musikuni geschickt zu werden, nach dem Wehrdienst auf der Uni bleiben und studieren... also blieb ich nach der Matura ein Jahr daheim, d.h. ich lebte s