Posts

Hilfe, man will mir helfen!!

 Das Thema Hilfe ist immer wieder ein interessantes bzw. gehört es immer wieder mal erläutert: Ja, manchmal wünsche ich mir Hilfe! Ja, manchmal erwarte ich mir Hilfe! Nein, ich will nicht immer, dass mir geholfen wird! Ja, ich kann das wirklich alleine! Ich bin mir sicher! Ich versuch's! Na gut, kann mir vielleicht doch jemand helfen? Wie man sieht bin ich mir selber oft nicht im Klaren darüber, ob und wie sehr mir geholfen werden soll... Ich bitte nicht um Hilfe, wenn für mich schon absehbar ist, dass Augen verdreht, Mundwinkel verzogen oder akustische Signale, wie Stöhnen, abgegeben werden.  Ich bitte nicht um Hilfe, wenn ich ernsthaft daran glaube, dass ich es selber schaffe. Ich will es selber schaffen! Mein Problem ist oft die Angst lässtig zu sein, die Kontrolle abzugeben oder hilflos zu erscheinen. Auch will ich mich ja bewegen - deshalb will ich im Rollstuhl nicht geschoben werden (außer es geht so steil bergauf, dass ich alleine nicht weiterkomme - und ich hab oft das Gefü

Zeit für Veränderungen...

 Also: 1) Ich habe einen unbefristeten Vertrag erhalten. 2) Am selben Tag wurde mir mitgeteilt, dass es im kommenden Schuljahr an meiner Schule aufgrund zu geringer Schülerzahlen keine Stunden mehr für mich gibt. 3) Dann wurde mir mitgeteilt, dass es wahrscheinlich in ganz Niederösterreich keine Stunden für mich geben wird. 4) In diesem Fall würde mir die Kündigung ausgesprochen (soviel zum Thema unbefristeter Vertrag...) ...Ok...  Dann schaun wir mal, was wir da machen. Auf der Homepage des Arbeitsmarktservices hab ich einen Eignungs-/Interessenstest gemacht und mir die Ergebnisse genauer angesehen... Ich bin mein Leben lang meiner Leidenschaft für Musik gefolgt und war und bin mit Leib und Seele Lehrer. Dabei bin ich mit Scheuklappen meinen Weg gegangen und hab kaum andere Interessen zugelassen, da sie mir zu viel Zeit gekostet hätten... zumindest glaubte ich das. ...und festgestellt, dass es doch auch andere geeignete Jobs für mich gäbe. Dann hab ich mir noch weiter angesehen, welch

Keine MS Zeit mehr

Wie hat sich das Jahr 2020 eigentlich auf meine Krankheit ausgewirkt? Gar nicht stimmt nicht. Es ist nichts wirklich schlechter geworden, aber genauso ist auch nichts wirklich besser geworden - außer der Tatsache, dass ich mich viel reflektierter und zufriedener fühle. Geerdeter könnte man sagen. Der Lockdown hatte vor allem eine wichtige Auswirkung auf meinen Umgang mit der Krankheit: Ein beliebtes Fast Food-Restaurant hatte geschlossen! Na gut, dass klingt jetzt so, als hätte ich mich besser ernährt als vorher, aber ich meine das anders. Nämlich so: Einmal pro Woche habe ich mich mit meiner Krankheit auseinandergesetzt, indem ich über diverse Dinge wie Heilmethoden, Therapiemöglichkeiten, Symptombehandlungen, etc. recherchiert habe, damit ich zum Beispiel im Wohnzimmer auf der Couch nicht die Krankeit und die Gedanken an sie sitzen habe, wie einen ungebetenen Gast. Deshalb habe ich eben jenes Restaurant aufgesucht, um das dortige kostenlose W-LAN zu nutzen und den Multiplen Sklerose-

2020 war / 2021 wird

Zeit ist so ein Ding, dass einem wie Sand durch die Finger läuft und schwer festzuhalten ist: 2020 ist vorbei und ich sitze eigentlich seit März (mit einer Unterbrechung von September bis Oktober) zu Hause im Homeoffice und unterrichte vom Computer aus - die Hoffnung lebt, dass sich das bald mal wieder ändert... Ich freu mich schon darauf, Menschen wieder in Echt zu treffen! Wo ist also die ganze Zeit geblieben? Ich habe mich intensiv mit Kräutern und Tees beschäftigt - mit dem Ergebnis, dass ich nicht ständig Tee trinken kann, da ich sonst zu viel Zeit auf der Toilette verschwende. Die Kosten-Nutzenrechnung geht nicht auf, aber ich habe und hatte viel Spaß bei der Recherche, dem Pflanzen, dem Ernten, dem Konservieren, dem Zubereiten und dem Genießen diverser Kräutermischungen - ich werde auch weiterhin mein Kräuterwissen erweitern und mich mit anderen Möglichkeiten der Verarbeitung (Öle, Essenzen, etc.) beschäftigen, bzw. Tees als Genussmittel einsetzen und keine intensiven Kuren mehr

I dreamed a dream...

Vor einigen Tagen wurde ich gefragt, ob ich in meinem Leben aufgrund meiner Erkrankung Ziele aufgeben musste. Meine Antwort war: Eigentlich nicht, da ich schon so lange mit meiner Multiplen Sklerose lebe, dass sich meine Ziele, Träume und Wünsche den Umständen angepasst haben. Nun hab ich den Floh im Ohr und frage mich, ob das eigentlich so stimmt. Hat die Diagnose meine Ziele verändert? Oder gar Träume zerstört? Zurück zum Anfang: Meine Diagnose erhielt ich 1998 als Schüler eines Gymnasiums. Ich hatte meine ersten Banderfahrungen gesammelt und war Schüler der Musikschule (klassische Gitarre und E-Bass).  Ich hatte gerade am Konservatorium einen Platz als außerordentlicher Student für klassische Gitarre ergattert (ich war 15 Jahre alt) - dann der Krankenhausaufenthalt und als Folge hab ich doch keine Karriere als klassischer Gitarrist begonnen (Ob das jetzt so schlimm ist, weiß ich nicht!), sondern mich auf die Bassgitarre konzentriert und mit Schlagzeugunterricht begonnen (ich war der

Das Schicksal ist ein mieser Verräter oder mein letzter Tschick

 Man höre und staune:  Ich war mal Raucher! Nachdem mir ja gesagt wurde, dass eventuell ein Tumor in meinem Rückenmark steckt, hab ich, dummerweise, die Entscheidung getroffen, dass ich eigentlich in Ruhe rauchen kann, weil das Leben ja eh ein Verfallsdatum hat. Nur hab ich mich da ein bisserl im Datum vertan... Irgendwann sah ich ja dann doch ein, dass der Konsum eines Nervengiftes (Nikotin) bei einer Erkrankung des Nervensystems als eher kontraproduktiv einzustufen ist. Ich hatte damals noch nicht den Drang, intensiv an einer Verbesserung meines Gesamtzustandes zu arbeiten und so kam es mir sehr gelegen, dass ich aktiv etwas zur Verbesserung, nämlich einer Senkung der Schubwahrscheinlichkeit, beitragen kann, indem ich etwas nicht mehr mache. Kurz: Ich rauche aktiv nicht mehr! Da ich einen guten Grund zum Aufhören hatte, ging das Ganze auch ohne Entzugserscheinungen. Und dann, eines Tages: In meiner Vorstellung sah ich mich eine Schachtel Zigaretten kaufen, träumte vom Zigarettenautom

Gesunde Ernährung...

...ist wichtig! Gerade bei einer Erkrankung wie Multipler Sklerose. Zur Zeit bin ich daran Getreide in meiner Ernährung zu reduzieren. Deshalb kochte ich vor ein paar Tagen (auf Wunsch meiner Tochter): Meeresfisch mit allerlei Gemüse Fisch mit gemischten Gemüse und zweierlei Kartoffeln. Gut, ich gebe zu, dass das Gemüse aus der Tiefkühltruhe stammte und nur aus Babykarotten, Mais und Erbsen bestand, aber ich hab es mit Salz und Knoblauch gewürzt, mit Butterflocken verfeinert und mit dem Saft einer halben Zitrone sommerlich frisch abgeschmeckt. Der Rest war natürlich gesund! Und ja, die Kartoffeln waren Pommes aus normalen Kartoffeln und Süßkartoffeln. Aber der Rest war selbstverständlich gesund! Na gut, es waren Fischstäbchen! Also das Gericht heißt dann: Fischstäbchen mit bunten Pommes und gemischtem Gemüse. Wenn ich die Panier weggelassen hätten, dann hätte diese Mahlzeit durchaus fast gesund sein können!